20.08.2010FDP

PIEPER für allgemeine Bildungs- und Betreuungsgutscheine

Berlin. Zu den Plänen, eine Bildungschipkarte für Kinder einzuführen, erklärt die stellvertretende Bundesvorsitzende der FDP, CORNELIA PIEPER:

"Ich begrüße ausdrücklich die Vorschläge von Bundessozialministerin Ursula von der Leyen, auf Bundesebene eine ,Bildungschipkarte` für Kinder einzuführen, die in sozial benachteiligten Familien leben. Die Chipkarte ist ein gutes und richtiges Signal.

Durch eine solche Chipkarte erhalten auch diese Kinder die Chance auf Teilhabe an Bildung und Freizeitveranstaltungen, die sich ihre Eltern im Normalfall gar nicht leisten können. Wichtig ist zudem, dass das auf der Karte gespeicherte Guthaben ganz allein den Kindern zur Verfügung steht und damit deren Bedürfnisse auch ernst genommen werden.

Diese nun geplante Chipkarte kann aber nur ein Anfang sein, wenn es darum geht, bildungspolitische Instrumente zu entwickeln, die innovativ und kreativ sind und das befördern, was wir wollen: Bildung neu denken! Es ist ein zentrales Anliegen, die Begabungen, Fähigkeiten und Fertigkeiten gerade auch in der frühkindlichen Bildung zu fördern, um möglichst viele Menschen zur späteren Teilhabe am Berufsleben und an der Gesellschaft zu befähigen. Auch die Integration der Kinder mit Migrationshintergrund entscheidet sich an dieser Stelle. Eltern brauchen heute Wahlfreiheit und die Möglichkeit, Familie und Beruf zu vereinbaren.

Ich fordere daher die Einführung eines allgemeinen Bildungs- und Betreuungsgutscheins. Voraussetzung ist die gleichzeitige Bereitstellung eines ausreichenden Betreuungsangebots, weil ein solches System nicht bei einem Mangel an Krippen-, Kindergärten- und Ganztagsschulplätzen funktionieren kann. Der Bund kann und muss hier einen substanziellen Beitrag leisten. Bildungsgutscheine in Form von Krippen- und Kindergartengutscheinen, die als familienpolitische Leistung den Eltern gewährt werden, sind sinnvoller als Leistungen nach dem Gießkannenprinzip. Solche Gutscheine können nach Wahl der Eltern bei Krippen, Kindertagesstätten oder auch bei Tagespflege eingelöst werden. Viele unserer europäischen Nachbarn haben damit hervorragende Erfahrungen gemacht."

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