StiftungRezension

Russlands tragische Wirtschaftsgeschichte

Der Kreml in MoskauDer Kreml in Moskau
13.10.2015

Memoiren eines Politikers mal anders. Karl-Heinz Paqué nimmt das Werk von Jegor Timurowitsch Gaidar "Der Untergang eines Imperiums" unter die Lupe. "Herausgekommen ist ein wissenschaftlich fundiertes Buch – voller Fakten und Zahlen sowie kluger Interpretationen. Aber gleichzeitig ist es ein Buch voller Leidenschaft." Sein Fazit: "Ein großartiger Nachlass."

Gaidar, der 2009 verstarb, berichte in seinem Werk, wie das sowjetische Imperium ökonomisch scheiterte und Putins autokratisches Russland entstand, führt Paqué aus. Als Leser spüre man fast in jeder Zeile, "wie sehr es den Autor bedrückt, dass sein Land und dessen Menschen mit all ihren Talenten über Jahrzehnte daran gehindert wurden, ihren produktiven Platz in der weltwirtschaftlichen Arbeitsteilung zu finden". Die sowjetische Vergangenheit der Planwirtschaft sei dabei eine Katastrophe gewesen, und das, was hoffungsvoll darauf folgte, endete nicht in einer funktionierenden Demokratie, sondern in Putins Autokratie mit neo-imperialistischen Zügen, resümiert der Stiftungsexperte.

Gaidars ökonomischer Gedankengang sei dabei von bestechender Einfachheit, verdeutlicht Paqué. "Es ist die bekannte Geschichte von Aufstieg und Fall eines Rohstoffexporteurs." Der Zusammenbruch der Ölpreise Mitte der achtziger Jahre habe die Tür für die radikalen Reformen Boris Jelzins geöffnet – allerdings gleichzeitig den Staatsbankrott eingeläutet. "Wahrlich eine tragische Geschichte, die Jegor Gaidar erzählt – mit Schwerpunkt auf dem völligen Versagen der Planwirtschaft sowjetischen Typs."

Lesen Sie hier die Rezension in voller Länge.

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