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Vor 60 Jahren - Theodor Heuss rehabilitiert den Widerstand

Theodor HeussTheodor Heuss rehabilitiert den Widerstand
21.07.2014

Für Mitte Juli 1954 war die zweite Wahl eines Bundespräsidenten angesetzt, im Vorfeld bestanden keine Zweifel, dass Theodor Heuss quasi ohne Gegenkandidaten im Amt bestätigt werden würde. Da vom Bundestag Berlin als Wahlort festgesetzt worden war, wollte Heuss seine Popularität zu einem eindeutigen Zeichen nutzen. Denn fast zeitgleich jährte sich zum 10. Mal das Attentat vom 20. Juli 1944 auf Hitler. Die Stiftung für die Freiheit erinnert im Rahmen der "Liberalen Stichtage" an die Ansprache.

Vor 70 Jahren, am 20. Juli 1944, scheiterte das Attentat auf Adolf Hitler. In Berlin gedachten Politiker und Bürger des Widerstands gegen die NS-Terrorherrschaft mit Kranzniederlegungen und einem Rekrutengelöbnis. Die Friederich-Naumann-Stiftung für die Freiheit erinnert in diesem Zusammenhang an die Rede von Theodor Heuss, die er am 19. Juli 1954 im Auditorium Maximum der Freien Universität Berlin hielt.

Mit seiner Ansprache in der Freien Universität, die unter der Überschrift „Dank und Bekenntnis“ stand, meisterte Heuss souverän die vielfältigen Anforderungen und erklärte unter Vermeidung jeglicher Polarisierung die Motive der Widerständler zur Verpflichtung für die politische Kultur der Bundesrepublik.

Diese Rede, die nicht nur er selbst zu den „wichtigsten“ seiner Amtszeit hielt und auf die im gerade zu einer Gedenkstätte umgewandelten Bendler-Block eine Kranzniederlegung folgte, fand - neben vereinzelter Kritik von Unverbesserlichen - im In- und Ausland großen Zuspruch, so dass die Bundesregierung sie als Sonderdruck in millionenfacher Auflage verbreiten ließ. Heuss‘ Rede war im wahrsten Sinne des Wortes epochemachend, denn sie bereitete einer Neubewertung nicht nur des militärischen Widerstandes gegen den Nationalsozialismus den Weg.

 

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