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Frauenquote ist schwarz-rote Symbolpolitik

Alexander HahnAlexander Hahn
20.11.2013

In ihren Koalitionsverhandlungen haben sich Union und SPD auf die Einführung einer Frauenquote geeinigt. Demnach sollen Aufsichtsräte börsennotierter Unternehmen ab 2016 eine Geschlechterquote von mindestens 30 Prozent aufweisen. Für die Jungen Liberalen tritt der Gesetzgeber damit die unternehmerische Freiheit und Lebensleistung von Karriere-Frauen mit Füßen.

Die Jugendorganisation der Freidemokraten bemängelt an einer solchen Quotenregelung, dass Faktoren wie Kompetenz, Fähigkeit und individuelle Leistung dadurch nachrangig behandelt würden. Die Lebensleistung von Frauen, die bereits heute durch eigene Fähigkeiten und ohne Bevorzugung ihren Weg in die Führungsetagen von Unternehmen gefunden haben, würde durch Quotenregelungen abgewertet. Der JuLi-Bundesvorsitzende Alexander Hahn erklärte deshalb öffentlich: „Solche Quoten sind ein Schlag ins Gesicht all jener, die gut ausgebildet sind und sich ihre Position in Wirtschaft und Gesellschaft selbst erarbeiten wollen, ohne dabei stiefmütterlich behandelt oder per se als Problemgruppe betrachtet zu werden.“

Außerdem zeigte sich Hahn überzeugt, dass der Vorschlag der Großen Koalition kaum dazu beitrage, reale Probleme zu lösen. Hierbei handele es sich mal wieder lediglich schwarz-rote Symbolpolitik. Denn schließlich betreffe ein solches Quotengesetz für börsennotierte Unternehmen faktisch nur wenige hundert Stellen, für die in vielen Branchen heute oftmals schlichtweg die geeigneten Bewerberinnen fehlen. „Dass wir damit nicht gänzlich falsch liegen können, zeigen mittlerweile auch die ernüchternden Erfahrungen, die andere Länder mit derartigen Experimenten gemacht haben“, fügte er hinzu.

Probleme an der Wurzel packen, statt Symbolpolitik betreiben

Trotzdem sehen die JuLis auch ein Problem darin, dass immer mehr Frauen in Führungspositionen streben, dabei aber leider noch zu oft an bestimmten Hürden scheitern. Hahn forderte deshalb, im Sinne tatsächlicher Gleichstellung dafür zu kämpfen, dass diese Hindernisse beseitigt werden. Zum Beispiel sollen fehlende Kinderbetreuungs- und Ganztagsangebote in den Betrieben, mangelnde Teilzeitangebote für Führungskräfte und familienfeindliche Präsenzkulturen in den Chefetagen vieler Unternehmen abgebaut werden. „Hier müssen Politik und Gesellschaft ran, allerdings nicht mit gesetzlichen Daumenschrauben, sondern mit einer breiten Debatte“, so der JuLi-Chef.

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