FDPInterview

Starke Bildung muss Vorrang haben

Kampagne der FDP Thüringen
14.08.2014

Im Rahmen einer Serie des "Allgemeinen Anzeigers" ist Thüringens FDP-Spitzenkandidat zur Landtagswahl, Uwe Barth, mit der 18-jährigen Erstwählerin Maximiliane Tänzer ins Gespräch gekommen. Mit Blick auf die Bildungspolitik als eins der wichtigsten Kernthemen für Thüringen waren sie sich einig, dass die Grünen und Linken bei ihrem Vorhaben, das Sitzenbleiben abzuschaffen, einen Riegel vorgeschoben werden muss – denn die Note sei Leistungsindiz, Ansporn und Belohnung.

"Unser Bildungssystem funktioniert an sich gut. Man kann immer etwas verbessern, aber eine Reform, wie das Abschaffen der Noten, sollte nicht sein", so der Liberale. "Ich habe Physik studiert und weiß, dass das Experimentieren schon gut ist. Aber bei Experimenten mit Menschen muss man vorsichtig sein", betonte Barth. Wenn Lernende vier oder fünf Jahre von einem Bildungsexperiment betroffen seien und es für gescheitert erklärt werde, müsse das ausgeglichen werden, zum Beispiel mit Weiterbildung.

Barth kritisierte auch die Untätigkeit der schwarz-roten Landesregierung beim Lehrermangel in Thüringen. Es sei jahrelang versäumt worden, junge Lehrer einzustellen. "Im Koalitionsvertrag steht etwas von 2000 neuen Lehrern. Aber Papier ist geduldig", erklärte er. Geliefert habe die Regierung nicht. "Man muss genau analysieren, wie ist die Situation und wie entwickelt sie sich in den nächsten zehn Jahren. Und dann muss man auf Berufsbildungsmessen gehen, junge Leute werben, sie gezielt nach Fächerbedarf ausbilden und ihnen dann auch in Thüringen etwas anbieten und sie einstellen." Für Barth ist klar: In das Bildungssystem muss das Land insgesamt mehr investieren.

Wahlbeteiligung ist Bürgerpflicht

Mit Blick auf die anstehende Landtagswahl am 14. September riet Barth allen Bürgern, zur Wahl zu gehen. "Es bleibt kein Sitz leer. Wenn man nicht hingeht, weil man sich vielleicht mit dem einen oder anderen nicht hundertprozentig einverstanden erklären kann, dann führt das letztlich dazu, dass die, die noch mehr neben der eigenen Meinung liegen, stärker sind, als es sein dürfte", mahnte er.

Barth sieht klare Gründe, das Kreuzchen bei den Liberalen zu machen: "Wenn es die FDP nicht mehr gibt – und für uns steht die Existenz auf dem Spiel –, dann gibt es in diesem Landtag keine Partei mehr, die konsequent dafür eintritt, dass Schulnoten gegeben werden, dass man auch eine Klasse wiederholen kann. Es wird keine Partei mehr geben, die dafür einsteht, dass die kleinen und mittleren Betriebe in Thüringen mittelfristig eine Zukunft haben – mit wenig Bürokratie, einfachen Anträgen und nur den notwendigen Vorschriften."

Auch in der Haushaltspolitik vertritt die FDP eine klare Position: Dass das Geld erst einmal verdienen werden müsse, bevor es ausgegeben werde. "Die Schulden, die hier im Landtag gemacht werden, zahlen Sie irgendwann zurück, Ihre Kinder auch noch", stellte Barth klar. Er ist der festen Überzeugung, dass es im Land mehr als fünf Prozent Menschen gebe, die eine politische Kraft wollen, "die mindestens mit dem Willen der Opposition versucht, gegen diese Form der Gefälligkeitspolitik vorzugehen".

Der Liberale äußerte Hoffnungen, dass Thüringen in zehn Jahren noch ein vielfältiges Bildungssystem haben werde, sowie genug Kinder, dass nicht über Schulschließungen, sondern über Neugründungen nachgedacht werden müsse. "Dass wir Hochschulen haben, die junge Leute aus anderen Bundesländern und dem Ausland locken, von denen einige auch hier bleiben. Wir brauchen Zuzug", hob Barth hervor.

Hintergrund

Maximiliane Tänzer hat gerade Abitur gemacht und sich dabei viel mit Politik beschäftigt. Beim Interview in der Redaktion des "Allgemeinen Anzeigers" befragte sie Barth ausführlich zu Themen wie Bildung, Demokratie, Mittelstand und sozialer Gerechtigkeit. Das vollständige Interview können Sie hier lesen.

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