FDPDrogenpolitik

Cannabis-Debatte muss entspannter werden

Marie-Agnes Strack-ZimmermannMarie-Agnes Strack-Zimmermann sieht keinen Grund, aus der Cannabis-Frage eine Staatswissenschaft zu machen
09.05.2016

Im Gastbeitrag für die "Huffington Post" nimmt FDP-Vize Marie-Agnes Strack-Zimmermann Stellung zur Debatte über die Legalisierung von Cannabis. Sie fordert, die Diskussion entspannter zu führen, und erklärt, warum die Freien Demokraten die Freigabe des Cannabiskonsums befürworten. "Den Konsum zu kriminalisieren, bindet Polizei und Gerichte und macht aus kleinen Konsumenten große Straftäter", gibt sie zu bedenken. Auch erschließe dieser Zustand den Dealern immer neue unkontrollierte Märkte, "auf denen nicht nur minderwertiger Cannabis unter die Leute gebracht wird, sondern auch Jugendliche schnell zu Kunden werden", mahnt die Freidemokratin.

"Es macht Sinn, die Polizei und die Gerichte von diesen Aufgaben dringend zu entlasten. Und es ist geboten, Cannabis kontrolliert über Apotheken anzubieten, und dieses selbstverständlich nur an Volljährige", so Strack-Zimmermann weiter.

Mit Blick auf die versammelten Experten und Wissenschaftler auf beiden Seiten der Debatte stellt die Freidemokratin fest: Eigentlich brauche es kein Gutachten, um zu wissen, dass der häufige Cannabiskonsum wenig gesundheitsfördernd sein dürfte – wie auch der grenzenlose Konsum von Alkohol oder der hemmungslose Genuss von Süßigkeiten und fettigen Chips. "Letztere Freuden – vor allen Dingen die des Trinkens – werden in unserem Kulturkreis hingenommen, sind in allen Salons gesellschaftsfähig", betont Strack-Zimmermann. Wie immer im Leben, machten Maß und Mitte Sinn. "Sich täglich mit Cannabis zuzudröhnen, hat nichts mit Freiheit zu tun, sondern ist nur doof", konstatiert die FDP-Vize. Dies sei jedoch eine Frage der Eigenverantwortung.

Auch der stellvertretende Vorsitzende der FDP-Fraktion in der Bremischen Bürgerschaft, Magnus Buhlert, erinnert an den Stellenwert der Eigenverantwortung in der Cannabis-Frage. "Täglich tun wir viele Sachen, die nicht gut für uns sind. Wir wissen das und machen es trotzdem. Weil es uns gefällt, weil wir es selbstbestimmt und eigenverantwortlich machen, weil es unsere Freiheit als Erwachsene ist", unterstreicht er im "HuffPost"-Beitrag. "Weder sind riskante Sportarten verboten, noch zu fettiges oder zuckriges Essen. Alkohol, Zigaretten und Koffein werden tagtäglich genossen und konsumiert. Warum das bei Drogen anders sein soll, verstehe ich nicht." Buhlert räumt mit den Mythen von Cannabis als Einstriegsdroge auf und fordert eine Drogenpolitik, die auf Jugendschutz und Therapiemöglichkeiten für von harten Drogen abhängige Menschen statt auf Kriminalisierung setzt.

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