04.05.2018Das transatlantische Freihandelsabkommen TTIP liegt auf Eis, die Trump-Regierung droht Europa mit Strafzöllen. Karl-Heinz Paqué hegt jedoch die Hoffnung, dass sich alle Beteiligten wieder auf den Wert des Freihandels besinnen. Denn ein besserer Marktzugang auf der jeweils anderen Seite des Atlantiks sei ein Kerninteresse von Amerikanern und Europäern. Dafür sollte die EU gelassen und geschlossen agieren, betont der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Stiftung für die Freiheit.
Paqué führt ein Gedankenexperiment ins Feld: "Nehmen wir an, Europa bleibt hart und reagiert nicht auf die amerikanische Drohung mit Strafzöllen." Alles andere würde der Welt signalisieren, dass die liberal gesinnte Handelsgroßmacht EU einknicke, sobald auch nur der Druck von Dritten stark genug werde, mahnt er. Sollte Trump seine Drohung aber wahr machen, "reagieren die Europäer wie angekündigt mit einer WTO-Klage und eigenen Strafzöllen", stellt sich Paqué vor. In dieser ersten Stufe eines Handelskrieges würden beide Seiten sich gegenseitig beweisen, dass sie es ernst meinten.
Diese Dimension sowie die Tatsache, dass es seit Trump um die Rettung des freien Welthandels statt lediglich um seine Weiterentwicklung gehe, könnten aus Paqués Sicht einen wichtigen Nebeneffekt erzielen. "Den vielen europäischen TTIP-Gegnern in Deutschland wird drastisch vor Augen geführt, wie kleinkariert die Diskussion war, die über Jahre jeden Fortschritt bei TTIP verhinderte – und damit die derzeitige Lage mitverschuldete", gibt er zu bedenken. "Nicht nur den notorischen Nörglern gegen die Globalisierung aus dem linken und grünen politischen Lager, sondern auch der breiten Mitte der Gesellschaft wird dann klar: Es geht um ungeheuer viel." Alle müssten sich bewegen und ängstliche Bedenken zurückstellen, wenn sie nicht in einer Sackgasse des Protektionismus landen möchten. "Es kann sehr wohl sein, dass dies die Stimmung gegenüber TTIP hierzulande grundlegend verbessert – und damit den Weg freimacht für wirklich konstruktive Verhandlungen", führt er aus.
Konstruktive Gespräche statt Sackgasse des Protektionismus
Der globale Freihandel steht unter BeschussDas transatlantische Freihandelsabkommen TTIP liegt auf Eis, die Trump-Regierung droht Europa mit Strafzöllen. Karl-Heinz Paqué hegt jedoch die Hoffnung, dass sich alle Beteiligten wieder auf den Wert des Freihandels besinnen. Denn ein besserer Marktzugang auf der jeweils anderen Seite des Atlantiks sei ein Kerninteresse von Amerikanern und Europäern. Dafür sollte die EU gelassen und geschlossen agieren, betont der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Stiftung für die Freiheit.
Paqué führt ein Gedankenexperiment ins Feld: "Nehmen wir an, Europa bleibt hart und reagiert nicht auf die amerikanische Drohung mit Strafzöllen." Alles andere würde der Welt signalisieren, dass die liberal gesinnte Handelsgroßmacht EU einknicke, sobald auch nur der Druck von Dritten stark genug werde, mahnt er. Sollte Trump seine Drohung aber wahr machen, "reagieren die Europäer wie angekündigt mit einer WTO-Klage und eigenen Strafzöllen", stellt sich Paqué vor. In dieser ersten Stufe eines Handelskrieges würden beide Seiten sich gegenseitig beweisen, dass sie es ernst meinten.
Diese Dimension sowie die Tatsache, dass es seit Trump um die Rettung des freien Welthandels statt lediglich um seine Weiterentwicklung gehe, könnten aus Paqués Sicht einen wichtigen Nebeneffekt erzielen. "Den vielen europäischen TTIP-Gegnern in Deutschland wird drastisch vor Augen geführt, wie kleinkariert die Diskussion war, die über Jahre jeden Fortschritt bei TTIP verhinderte – und damit die derzeitige Lage mitverschuldete", gibt er zu bedenken. "Nicht nur den notorischen Nörglern gegen die Globalisierung aus dem linken und grünen politischen Lager, sondern auch der breiten Mitte der Gesellschaft wird dann klar: Es geht um ungeheuer viel." Alle müssten sich bewegen und ängstliche Bedenken zurückstellen, wenn sie nicht in einer Sackgasse des Protektionismus landen möchten. "Es kann sehr wohl sein, dass dies die Stimmung gegenüber TTIP hierzulande grundlegend verbessert – und damit den Weg freimacht für wirklich konstruktive Verhandlungen", führt er aus.
Lesen Sie hier die Analyse von Paqué in voller Länge. (ch)