StiftungSerbien

Nationalistischer Wahlkampf eskaliert

Serbische FlaggeSerbische Flagge
16.01.2017

Am 9. April bestimmen die Wahlberechtigten in Direktwahl den neuen Präsidenten Serbiens. Der inoffizielle Wahlkampf hat bereits begonnen. Stiftungsexperte Charles du Vinage berichtet aus Belgrad. "Dabei werden die Trennlinien zwischen Regierung und der zersplitterten Opposition deutlich."

Ein Zug mit der Aufschrift "Kosovo ist Serbien" steht rund zehn Kilometer vor der Grenze mit der ehemaligen Provinz, berichtet du Vinage. "Es ginge darum, so die Eisenbahnbehörde, einen regelmäßigen Zugverkehr zwischen Nord-Mitrovica und Belgrad zu etablieren. Auf eine Abstimmung mit möglichen Ansprechpartnern in Kosovos Hauptstadt Prishtina hatte die Behörde allerdings verzichtet." Dieser Zug sei der Stein des Anstoßes.

"Dass eine serbische Regierung einen Zug auf den Weg in den Kosovo schickt mit der Begründung, es handle sich um das Territorium des eigenen Staates, soll und muss als Provokation nicht nur des Kosovo, sondern gegenüber des von der EU gemanagten Friedensprozesses verstanden werden", stellt der Stiftungsexperte klar. "Es wird länger dauern, den durch das Schwert des Nationalismus angerichteten Flurschaden zu glätten."

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