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Ohne Migration gäbe es kein Silicon Valley

Einwanderer zeigen mehr Gründergeist und RisikobereitschaftEinwanderer zeigen mehr Gründergeist und Risikobereitschaft
21.07.2017

Die USA gelten als Vorbild in Sachen Gründungskultur, das kalifornische Silicon Valley ist nach wie vor der weltweit bedeutendste Standort der Hightech-Branche. Doch die Migrationspolitik von Donald Trump setzt diesen Erfolg, der auf Unternehmensgründungen durch Einwanderer fußt, aufs Spiel. Unter seiner "America First"-Administration sollte es für Ausländer schwieriger werden, Arbeitsvisa zu erhalten. Iris Froeba, Policy Analyst und Media Officer beim Transatlantischen Dialogprogramm der Stiftung für die Freiheit in Washington, berichtet über die Stimmung im Valley.

Sowohl Startups als auch etablierte Tech-Unternehmen seien auf ausländische Fachkräfte und Talente angewiesen, betont Froeba. "Einwanderer gründen doppelt so häufig ein eigenes Unternehmen wie gebürtige Amerikaner; laut Statistik sind Einwanderer weniger risikoscheu als der Rest der Bevölkerung", gibt sie zu bedenken. Das Silicon Valley wäre ohne Einwanderer ein ziemlich trostloser Ort: Ganze 44 der 68 Privatunternehmen im Valley, die mehr als eine Milliarde US-Dollar wert sind, wurden von Einwanderern gegründet. Zudem sind 70 Prozent der Positionen im Management und in der Produktentwicklung von Einwanderern besetzt. "Bei den börsenorientierten Unternehmen sieht es ganz ähnlich aus", ergänzt sie.

Über die jüngsten Entwicklungen sei das Valley deshalb besorgt und entsetzt. Der Geschäftsführer des Start-up-Accelerators Y Combinator, Michael Seibel, fand klare Worte dazu: "In unserer heutigen Politik herrscht die Meinung, dass Immigration schlecht für die USA ist. Diese Meinung bringt das Ökosystem des Silicon Valley in Gefahr." Der Zustrom von qualifizierten Einwanderern, die Unternehmen gründen, Geld ausgeben und Häuser kaufen, habe zum Aufblühen der kalifornischen Wirtschaft geführt. Wenn es aber für smarte Menschen schwieriger werde, sich dort ein Leben aufzubauen, dann würden die USA den Wettbewerb um internationale Talente verlieren.

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