FDP, FraktionenSkripal-Affäre

Russland muss die Karten auf den Tisch legen

Die Beziehungen zu Russland bleiben angespanntDie Beziehungen zu Russland bleiben angespannt
03.04.2018

Der Giftanschlag auf den russischen Ex-Agenten Sergej Skripal sorgt weiterhin für Spannungen zwischen Moskau und dem Westen. Auch die gegenseitige Ausweisung von Diplomaten hat noch kein Ende gefunden. FDP-Fraktionsvize Alexander Graf Lambsdorff warnt die russische Regierung vor einer weiteren Eskalation. "Die Aufklärung geht weiter. Russland sollte sich endlich durchringen, dabei zu helfen und die Karten auf den Tisch zu legen", fordert er im Gespräch mit der Tagesschau. FDP-Chef Christian Lindner verurteilt den Anschlag aufs Schärfste. "Das ist schon ein beispielloser Angriff auf die innere Ordnung eines Staates, wenn da mit Giftgas hantiert wird", sagt er gegenüber der dpa. Der Westen müsse dem russischen Präsidenten sehr deutliche Grenzlinien aufzeigen, so Lindner. Nur so könne man Putin zu einem Politikwechsel bewegen.

"Ich hoffe, dass man mit etwas Zeitablauf wieder miteinander ins Gespräch kommt, und vor allem Russland es unterlässt, solche Maßnahmen zu ergreifen wie im Fall des Anschlags auf Skripal", fügt Lambsdorff im RTL hinzu. Der liberale Außenpolitiker hegt auch die Hoffnung, dass die anstehende Weltmeisterschaft für eine Normalisierung der Beziehungen förderlich sein könnte. "Ich hoffe, dass sich die Situation wieder entspannt, wenn die Fußball-WM in Russland näher rückt", sagt er zu Bild.

Hintergrund

Nach der Vergiftung des Ex-Agenten im englischen Salisbury hatten 24 Länder russische Diplomaten und Geheimdienstler ausgewiesen, Moskau reagierte mit Vergeltungsmaßnahmen. "Die gemeinsame europäische Reaktion und Solidarität im Fall Skripal ist richtig", betonte der außenpolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Bijan Djir-Sarai. FDP-Chef Christian Lindner betonte: "Wir sind an Entspannung mit Russland interessiert, irgendwann später sind vielleicht auch wieder Kooperation und Partnerschaft möglich. Dazu muss Russland seine militärischen Drohgebärden, die Destabilisierungsversuche westlicher Demokratien und Geheimdienstoperationen in europäischen Staaten beenden." (ch)

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