FDPDas aktuelle Interview

Wir führen die Partei im nächsten Jahr in den Bundestag zurück

Volker WissingVolker Wissing
25.04.2016

Trotz der Verständigung auf eine Ampelkoalition in Rheinland-Pfalz sieht FDP-Landeschef Volker Wissing ein Bündnis mit SPD und Grünen im Bund zurückhaltend. "Ich kann mir vorstellen, dass man in unterschiedlichsten Konstellationen mit demokratischen Parteien liberale Politik machen kann", sagt er im Interview mit der "Saarbrücker Zeitung". Es komme aber auf die Bereitschaft der anderen an, "sich auf uns einzulassen", schränkt er ein. Für die FDP sei es wichtig, nicht in altes Lagerdenken zurückzufallen. "Sondern sich auf die eigenen Inhalte zu konzentrieren", so seine Lehre aus dem Wahlkampf in Rheinland-Pfalz.

Der FDP sei es gelungen, Vertrauen zurückzugewinnen: "Und dann muss man dieses Vertrauen dauerhaft halten, in dem man konsequent sachliche Politik betreibt und den Menschen die eigenen Schritte erläutert."  Seine Partei müsse sich jetzt vor allem auf die eigenen Inhalte konzentrieren. In Rheinland-Pfalz habe man außerdem keinen Wahlkampf geführt, "in dem wir andere diffamiert haben, sondern für unsere Ziele und unsere Konzepte geworben. Das ist etwas, was ich allen empfehle", so Wissing. Er sieht seine Partei insgesamt auf einem guten Weg:  "Ich bin sehr sicher, dass wir die Partei im nächsten Jahr in den Bundestag zurückführen".

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Frage: Herr Wissing, was kann die Bundespartei von ihnen lernen?

WISSING: Wir haben uns in Rheinland-Pfalz an den Sachthemen orientiert und gezielt auf die Übernahme von Regierungsverantwortung vorbereitet. Wir haben auch keinen Wahlkampf geführt, in dem wir andere diffamiert haben, sondern für unsere Ziele und unsere Konzepte geworben. Das ist etwas, was ich allen empfehle.

Frage: Ist die FDP im Bund seit den Landtagswahlen aus dem Gröbsten raus?

WISSING: Sie ist auf einem guten Weg. Vertrauen in der Politik muss man zurückgewinnen. Das ist der FDP gelungen. Und dann muss man dieses Vertrauen dauerhaft halten, in dem man konsequent sachliche Politik betreibt und den Menschen die eigenen Schritte erläutert.

Nicht in altes Lagerdenken zurückfallen

Frage: Ihr Parteifreund Wolfgang Kubicki spricht schon von einem zweistelligen Ergebnis bei der Bundestagswahl. Ist das nicht der alte Übermut der FDP?

WISSING: Wolfgang Kubicki hat seinen eigenen Stil und ich schätze ihn sehr dafür. Wer ihn kennt, der weiß, er kann nicht anders, als sich riesige Ziele zu setzen – und er macht das richtig.

Frage: Wie wichtig wird für ihre Partei die Abgrenzung zur AfD?

WISSING: Für die FDP ist die Abgrenzung zu Parteien aus dem rechten Spektrum sehr wichtig. Weil wir ansonsten unseren Kern, nämlich Weltoffenheit, Freiheit und Toleranz nicht ausreichend sichtbar machen.

Frage: Ist eine Ampel auf Bundesebene jetzt auch denkbar?

WISSING: Ich kann mit solchen abstrakten Koalitionsdiskussionen nichts anfangen. Ich kann mir vorstellen, dass man in unterschiedlichsten Konstellationen mit demokratischen Parteien liberale Politik machen kann. Es kommt aber auf die Bereitschaft der anderen an, sich auf uns einzulassen. Für die FDP ist es wichtig, nicht in altes Lagerdenken zurückzufallen. Sondern sich auf die eigenen Inhalte zu konzentrieren. Es ist eine neue Ernsthaftigkeit, die wir in Rheinland-Pfalz und den anderen Bundesländern erprobt haben. Diese Ernsthaftigkeit verkörpert auch Christian Lindner. Deswegen bin ich sehr sicher, dass wir die Partei im nächsten Jahr in den Bundestag zurückführen.

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