FDPBundestagswahl

Diese Wahl war ein Weckruf für demokratische Kräfte

Daniel Föst. Bild: www.stefanweberphotoart.deDaniel Föst. Bild: www.stefanweberphotoart.de
04.10.2017

Als Spitzenkandidat der FDP Bayern ist Daniel Föst in den Deutschen Bundestag eingezogen. Im Interview mit der tz München spricht er über die politische Landschaft nach der Bundestagswahl. "Ob wir in die Regierung gehen, muss sich erst noch zeigen", betont er. "Wenn wir unsere Trendwenden in der Bildung, in der Digitalisierung oder zu Euro­pa nicht durchsetzen können, gehen wir in die Opposition." Die Verantwortung für die Regierungsbildung liege bei der Kanzlerin.

Den Sozialdemokraten wirft Föst vor, nach ihren Verlusten jetzt vor der Verantwortung wegzurennen. "Ich finde es wirklich traurig, dass eine so große Partei wie die SPD sagt: Weil es die AfD gibt, lassen wir uns in die Opposition drängen", kritisiert er. "Die werden auch noch einmal darüber reden müssen, ob sie eine Verantwortung für das ganze Land haben und nicht nur für die eigene Partei."

Ihrerseits werde die AfD sich bald entzaubern: "Spätestens dann, wenn jemand nach Inhalten fragt. Die sind nur eine leere Hülle." Die AfD werde ihre jetzige Stärke im Parlament künftig nicht erhalten können, prognostiziert er. Die demokratischen Parteien hätten letztendlich eine lange, stabile Tradition. "Wir haben zwar nur noch eineinhalb Volksparteien, aber mit der FDP und den Grünen auch die kleineren, treibenden Parteien – das hat sich bewährt. Diese Wahl war ein Weckruf, nach dem sich auch die anderen Parteien erneuern werden."

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