FDPAbitur

G8 besser machen, aber keine Rolle zurück zu G9

Christian Lindner, Yvonne Gebauer und Ralf LeisnerChristian Lindner, Yvonne Gebauer und Ralf Leisner
26.03.2014

Die Debatte über das Turbo-Abi hat wieder begonnen. In mehreren Bundesländern steht G8 auf der Kippe. In NRW hat die Schulministerin jetzt zu einem runden Tisch geladen. Nach Ansicht der Liberalen ein richtiger Schritt. Aber: „Dieser runde Tisch darf sich nicht ausschließlich mit der Frage G8 oder zurück zu G9 beschäftigen“, so FDP-Landes-und Fraktionschef Christian Lindner. Er sagt: „Man würde nur das Kind mit dem Bade ausschütten, würde man jetzt zurück in das alte System wollen und damit mindestens für eine Schülergeneration die Schulen ins Chaos stürzen.“

Anlässlich der Debatte über die Schulzeitverkürzung an Gymnasien in Nordrhein-Westfalen hatte die FDP-Landtagsfraktion den Vorsitzenden des Philologenverbandes, Peter Silbernagel, sowie den Vorsitzenden der Landeselternschaft der Gymnasien in NRW, Ralf Leisner, und die Geschäftsführerin der Landeselternschaft der Gymnasien in NRW, Barbara Kols-Teichmann, zu einem Gedankenaustausch zu Besuch.

Die FDP-Landtagsfraktion hat in ihrer Sitzung zudem den Beschluss „Keine zusätzliche Unruhe in die Gymnasien tragen – bessere Umsetzung der verkürzten Schulzeit an Gymnasien gewährleisten“ gefasst.  Christian Lindner resümierte: „Es muss insgesamt um die Qualitätssteigerung gymnasialer Bildung ohne Leistungsrelativierung gehen. Eine Rolle rückwärts zurück zu G9 ist unnötig und unrealistisch, denn seit 2005 haben sich der Charakter des Gymnasiums, die Schullandschaft und die Lernanforderungen massiv verändert. Es ist ein Irrtum zu glauben, man könne einfach da weitermachen, wo man vor 2005 aufgehört hat.“

Entrümpelung der Lehrpläne

Die FDP wolle insbesondere mehr Flexibilität des Landes für mehr Ganztag am Gymnasium, die Erledigung von Hausaufgaben während der Schulzeit, eine Entrümpelung der Lehrpläne und eine angemessene Lehrerausstattung.

Im Interview mit dem WDR5 konkretisierte Lindner: „Ich denke daran, dass es zu einer neuen Balance zwischen den Schulaufgaben und den Hausaufgaben kommen muss, das kann in den individuellen Ergänzungsstunden in den Schulen erledigt werden. Wir brauchen mehr qualifizierte Ganztagsangebote an den Gymnasien, damit beispielsweise am Mittag es in der Mensa ein Mittagessen gibt. Wir brauchen mit Sicherheit eine versprochene, aber noch nicht umgesetzte Entrümpelung der Lehrpläne und bessere Lehrmethoden. All das führt in der Praxis dazu, dass das Gymnasium wieder bessere Förderbedingungen bekommt. Diese Schulform ist in den letzten Jahren ja stark vernachlässigt worden, obwohl sich die Rahmenbedingungen an den Gymnasien deutlich verändert haben.“

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