FraktionenGirls’ Day und Boys‘ Day 2016

Gerade Jungen haben Nachholbedarf

Lehrerin mit SchülerDie einseitige Berufswahl ist häufig noch an klassische Rollenbilder geknüpft
28.04.2016

Beim Girls and Boys Day sollen Jungen und Mädchen sich in Sachen Berufsfindung schlau machen.  Bei den Freien Demokraten in NRW liegt das Augenmerk mehr auf den Jungen. Denn: Sie gehören schon länger zu den Bildungsverlierern. Auf Initiative von Susanne Schneider, gleichstellungspolitischer Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion, ist der diesjährige Aktionstag im Landtag NRW erstmals als Girls‘ und Boys’ Day veranstaltet worden. Bislang hatte der Landtag NRW nur einen Girls’ Day ausgerichtet. Sie sagt: "Der Boys’ Day hat zu lange ein Schattendasein gepflegt. Dabei gehören Jungen laut zahlreicher Studien schon länger zu den Bildungsverlierern."

"In der Schule haben Jungen häufig schlechtere Noten und besuchen seltener das Gymnasium. Schneider findet es zudem alarmierend, dass fast zwei Drittel der Schulabbrecher männlich sind. Das sei ein besorgniserregender Trend. Denn: "Ohne Schulabschluss und mit schlechten Noten ist der Weg in qualifizierte Berufe extrem schwer." Ihr Appell lautet daher: "Statt ausschließlich Mädchen zu fördern, wie es die rot-grüne Landesregierung in NRW seit langem unverändert tut, müssen endlich auch die Jungen genau in den Blick genommen und stärker individuell gefördert werden."

Klassische Rollenbilder aufbrechen

Ihr geht es in  diesem Zusammenhang auch darum, mit Vorurteilen aufzuräumen. Sie unterstütze das Anliegen des Girls’ Day, mehr Mädchen für Ausbildungsberufe und Studiengänge etwa in IT, Handwerk, Naturwissenschaften und Technik zu gewinnen, voll und ganz. Sie findet aber auch, dass junge Männer für so genannte Frauenberufe begeistert werden sollen.

Schon heute gebe es in den medizinisch-pharmazeutischen, pflegerischen und erzieherischen Bereichen einen akuten Mangel an männlichen Nachwuchskräften, gibt sie zu bedenken. "Die einseitige Berufswahl ist häufig noch an klassische Rollenbilder geknüpft, dabei hat sich die Gesellschaft längst für viele individuelle Lebens- und Berufsmodelle geöffnet."

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