FDPNordrhein-Westfalen

Keine Kunst-Subventionen für Casinos

Christian LindnerChristian Lindner kritisiert die Kunstverkäufe des staatlichen Casinobetreibers
29.10.2014

Die nordrhein-westfälischen Spielcasinos schreiben seit Jahren rote Zahlen. Der Casinobetreiber Westspiel, ein Tochterunternehmen der landeseigenen NRW-Bank, hat nun mehrere Kunstwerke, darunter zwei Werke von Andy Warhol, versteigert, um die maroden Finanzen zu sanieren. FDP-Chef Christian Lindner stellte via Twitter klar: „Der Staat sollte lieber marode Spielcasinos dicht machen, als Kunst zu ihrer Sanierung zu verscherbeln.“

Das veränderte Freizeitverhalten der Menschen und die mannigfaltigen Möglichkeiten im Internet zu zocken haben die staatlichen Casinos finanziell in Bedrängnis gebracht. Die Finanzierung der Spielbanken ist aus Sicht des FDP-Chefs allerdings „keine dringende Staatsaufgabe“. Dabei spielt auch die Gefahr, glücksspielsüchtig zu werden, eine entscheidende Rolle.

Angesichts der Pläne von Westspiel, trotz der roten Zahlen in Köln ein viertes Haus zu eröffnen, „stellt sich die grundsätzliche Frage, warum der Staat defizitäre Casinos betreibt, die jetzt mit dem Verkauf von Kunstwerken saniert werden sollen“, kritisierte der Chef der FDP-Fraktion im nordrhein-westfälischen Landtag, Lindner.

Die Liberalen haben gemeinsam mit den Spitzen von CDU und Grünen den Vorschlag gemacht, die zur Versteigerung stehenden Werke der Westspiel in die Kunstsammlung des Landes zu überführen.

Der Rheinischen Post sagte Lindner: "Nötig ist jetzt zunächst eine Bestandsaufnahme, was Nordrhein-Westfalen an Staatskunst besitzt. Danach kann man klären, ob und mit welchen Werken daraus im öffentlichen Interesse eine verbundene Sammlung wird. Staatsbesitz ist aber kein Selbstzweck."

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