FDPTerrorabwehr

Mertin warnt vor stereotypen Forderungen

DatenMertin will Licht ins Darknet bringen
27.07.2016

Nach dem Amoklauf in München streiten Experten über anonyme Marktplätze im Internet - das sogenannte Darknet als Art Geheimnetz. Hintergrund ist, dass der Amokläufer von München nach bisherigen Erkenntnissen seine Waffe im "Darknet" gekauft hatte. Der rheinland-pfälzische Justizminister Herbert Mertin (FDP) warnt davor, jetzt auf stereotype Forderungen zurückzugreifen. Er plädiert dafür,  sich in Ruhe die Ergebnisse der Ermittlungen zur Hand zu nehmen.

Das Waffenrecht muss seiner Ansicht nach nicht verschärft werden. "Schon das geltende Waffenrecht sah vor, dass der Amokläufer die Waffe nicht haben durfte", sagte Mertin der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. "Man muss aber schauen, ob man nicht etwas Licht in dieses dunkle Netz bringen kann und solche Käufe verhindern kann, setzt er sich dafür ein, zu prüfen, wie Waffenkäufe im sogenannten Darknet effektiv verhindert werden können.

Hintergrund:

Das "Darknet" (Englisch: dunkles Netz) ist ein verborgener Teil im auf offenen Austausch angelegten World Wide Web und nach Einschätzung von Fachleuten stark gewachsen. Es ist eine Art virtueller Hinterraum für Eingeweihte, der anders gebaut ist als das offene Internet und nicht über herkömmliche Suchmaschinen zugänglich ist. Durch Weiterleitung über mehrere Knoten im Netz ist der Ursprung von Daten nicht mehr nachzuvollziehen.

Ursprünglich wurde es zum Schutz von Dissidenten entwickelt, die darauf angewiesen sind, anonym zu veröffentlichen und sich informieren zu können. Das gelte heute insbesondere für Menschen in der Türkei, Iran oder Syrien, warnt der Chaos Computer Club (CCC) davor, die anonymen Bereiche des Internets zu verteufeln.

(Mit Material von dpa)

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