FDPBildung

Schulen brauchen mehr Unterstützung

Yvonne GebauerYvonne Gebauer
10.08.2015

In Nordrhein-Westfalen beginnt das neue Schuljahr und die Schulen sind so überfordert wie vor der Sommerpause. FDP-Bildungsexpertin Yvonne Gebauer warf Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) vor, bei ihrer Schuljahresauftaktkonferenz die Öffentlichkeit durch "fragwürdige Zahlenakrobatik" hinters Licht führen zu wollen. "Schulen sind mit der Herausforderung steigender Flüchtlingszahlen und mit der überstürzten und qualitätslosen Umsetzung der Inklusion bis zur Belastungsgrenze konfrontiert", verdeutlichte Gebauer.

Die bildungspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion im nordrhein-westfälischen Landtag kritisierte, dass die Landesregierung bei Stellen für Flüchtlingskinder unzureichend agiere. "Ministerin Löhrmann erweckt gezielt den falschen Eindruck, Rot-Grün würde bestehende Lehrerstellenlücken für diese Aufgabe schließen", führte Gebauer aus. Im Nachtragshaushalt der rot-grünen Landesregierung seien zwar weitere 674 Stellen zur Grundversorgung aufgrund erhöhter Schülerzahlen eingeplant, allerdings sei diese Zahl schon damals erkennbar unzureichend gewesen. Schulen seien daher weiterhin gezwungen auf hunderte von Lehrern, die eigentlich Unterrichtsausfall kompensieren und individuelle Förderung gewährleisten sollten, zurückzugreifen. "Solch kurzsichtiges Vorgehen schadet allen Kindern. Flüchtlingskinder erhalten nicht die wichtige frühzeitige Unterstützung, gleichzeitig werden für andere Kinder die Förderbedingungen verschlechtert", warnte Gebauer.

Das Selbstlob der Ministerin für ihre Leistung neben den bestehenden rund 3.000 Integrationsstellen insbesondere zur Sprachförderung 300 weitere Stellen geschaffen zu haben, sei nicht gerechtfertigt. Denn laut Ministerium seien für das Schuljahr 2015/2016 mehr als tausend von Schulen beantragte Stellen für diese Aufgabe gar nicht genehmigt worden, erläuterte die Freidemokratin. "Ebenso wie bei der unzureichenden Umsetzung der Inklusion erweckt Rot-Grün den Eindruck, umtriebig und möglichst vorrausschauend zu handeln. Die Realität der Schulen ist mit dieser beschönigenden Rhetorik und den tatsächlichen Herausforderungen leider so nicht in Einklang zu bringen", stellte Gebauer klar.

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