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Tegel muss ein Teil der Zukunft Berlins sein

Christian LindnerChristian Lindner macht sich für Tegel stark
14.09.2016

Im dpa-Gespräch hat Christian Lindner eine Lanze für Tegel gebrochen. Der FDP-Chef plädierte für den Erhalt und Weiterbetrieb des Berliner Flughafens als Standortvorteil für die rasant wachsende Stadt. "CDU, SPD, Grüne, Linkspartei – alle haben sich von Tegel verabschiedet", konstatierte er. "Sie vertreten eine Mentalität der Behäbigkeit, die am Ende dazu führt, dass aus Deutschland ein Altersheim oder ein Freilichtmuseum wird. Wir sind die einzigen, die an Zukunft, an Dynamik, an Chancen denken – die etwas wagen wollen", betonte er mit Blick auf die anstehende Berlin-Wahl am 18. September.

In diesem Sinne warb der Freidemokrat für eine neue Mentalität in Deutschland. "Wir brauchen mal wieder Mehrheiten für etwas, nicht nur gegen etwas. Wir können nicht immer nur Chancen vorbeiziehen lassen – und Tegel ist dafür ein Symbol", verdeutlichte Lindner. Er mahnte, wenn Berlin die Hauptstadt für innovative Unternehmensgründungen sein wolle, dann brauche es die entsprechende Infrastruktur, auch für Geschäftsreisende. "Dann kann man es sich nicht erlauben, dass ein city-naher funktionierender Airport geschlossen wird", stellte der FDP-Chef klar.

Viele Metropolen hätten schließlich zwei oder mehr Flughäfen, hob Lindner hervor. "Wenn der BER dereinst tatsächlich noch zu unseren Lebzeiten eröffnet werden sollte, wird er sofort wieder am Ende seiner Kapazität sein", warnte er. Zu glauben, dass der BER dann schnell erweitert werden könne, sei Wunschdenken. "Unsere Idee ist: Tegel wird kleiner, Tegel bekommt ein robustes Nachtflugverbot, aber Tegel bleibt offen und ergänzt den BER, der dann den internationalen Flugverkehr erledigt."

Der Senat sollte auf die Bürger hören

Die unendliche Pannen-Serie am Flughafen BER zeige beispielhaft, wie schwer es sei, heutzutage einen Flughafen zu realisieren, gab Lindner zu bedenken. "Hier steht einer, und der soll geschlossen werden. In Berlin funktioniert so gut wie gar nichts derzeit – das einzige, was noch funktioniert, einer der besten Flughäfen in Deutschland, soll nun auch noch dicht gemacht werden", zeigte sich der FDP-Chef entsetzt. Lindner rügte das sture Festhalten des Berliner Senats am Plan, Tegel zu schließen, und verwies darauf, dass die große Mehrheit der Berliner dagegen sei. "Da haben viele Bürger ein besseres Gefühl als ihre derzeitige Regierung und das Abgeordnetenhaus, das die Schließung einfach so passieren lässt", unterstrich er.

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