FDPEuropa nach dem Brexit

Hollande ist kein Vertreter der Marktwirtschaft

Frankreich will Finanzgeschäfte aus London anlockenFrankreich will Finanzgeschäfte aus London anlocken
01.07.2016

Frankreichs Präsident François Hollande hofft offenbar, vom Brexit zu profitieren und Londoner Finanzgeschäfte nach Paris zu locken. Eine illusorische Vorstellung, meint Christian Lindner. "Die Äußerung von Präsident Hollande zeigt, dass er kein Vertreter der Marktwirtschaft ist", stellte der FDP-Chef gegenüber der Nachrichtenagentur AFP klar. "Denn es ist nicht so, dass einfach das, was London verliert, transferiert werden wird nach Paris, Frankfurt oder sonst wo hin." Sondern sei es eher zu befürchten, dass der Finanzplatz Europa insgesamt geschwächt werde, weil eher New York und Singapur profitieren könnten.

"Zu glauben, der Brexit sei ein Gewinn für Paris oder auch Frankfurt, das halte ich für illusorisch", verdeutlichte der Freidemokrat. "Ich hoffe, dass wir die gegenwärtige Stärke des Finanzplatzes Deutschland erhalten können nach dieser Entscheidung, aber das es große Zugewinne gibt, das bezweifle ich."

Hintergrund

Im Gespräch mit der Zeitung "Les Echos" hatte Hollande darüber spekuliert, wie Paris davon profitieren könnte, dass die Banken und Fonds der Finanzmetropole London ihre Geschäfte künftig verlagern dürften, um ihren Zugang zum europäischen Markt zu sichern. Hollande meinte, es sei logisch und legitim, dass die französische Finanzwirtschaft sich auf diese Entwicklung vorbereite, und sprach über mögliche Schritte, um den Finanzstandort Paris attraktiver zu machen.

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