FDPClausnitz und Bautzen

Ihr seid nicht das Volk

Holger ZastrowHolger Zastrow
23.02.2016

Die fremdenfeindlichen Übergriffe von Clausnitz und Bautzen seien beschämend, erklärte FDP-Landeschef Holger Zastrow. Hilflose Menschen zur Zielscheibe von Protesten zu machen, sei unwürdig, dumm, feige und schade dem Ansehen Sachsens. Der Mob, der in Clausnitz einen Bus mit Flüchtlingen einkesselte, skandierte 'Wir sind das Volk'. Es sei "geradezu widerwärtig, dass sich solche Personen auf den friedlichen Protest von 1989 berufen", unterstrich der Freidemokrat. "Nichts davon ist wie ´89!"

Zastrow verdeutlichte, dass zwischen Kritik an bestimmten politischen Entscheidungen auf der einen Seite sowie Aggression und Gewalt auf der anderen Seite eine rote Linie verlaufe. "Wer diese überschreitet, bricht mit den Normen einer zivilisierten Gesellschaft." Er wandte sich direkt an den Clausnitzer-Mob: "Nein, ihr seid nicht das Volk und es ist unerträglich, dass ihr die Losungen des Wendeherbstes für euren blinden Fanatismus missbraucht!"

Pauschalurteile befeuern Fanatismus

Der Freidemokrat warnte "bei aller verständlichen Entrüstung über die jüngsten Ereignisse" jedoch vor Pauschalverurteilung ganzer Gemeinden, Städte, Regionen oder Bundesländer. Übergriffe habe es leider vielerorts in Deutschland gegeben. "Wer aber alle und alles einfach in einen Topf wirft und stigmatisiert, befeuert letztlich das Werk jener fanatisierten Hetzer", gab Zastrow zu bedenken. Generalverurteilungen täten sowohl der Bevölkerung als auch den Helfern, "die sich im Freistaat für Flüchtlinge und Humanität engagieren", unrecht.

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