FDPDiesel-Debatte

Müller ist ein schlechter Krisenmanager

VW-LogoDie Freien Demokraten setzen den Vorstand von Volkswagen unter Druck
05.02.2018

Die Freien Demokraten setzen den Vorstand von Volkswagen wegen der Abgasversuche mit Affen unter Druck. Die Beurlaubung des Konzernlobbyisten Thomas Steg reiche nicht aus. "Es erscheint sehr unglaubwürdig, dass Herr Steg der einzige Beteiligte war und dass bei VW nur einzelne von den Versuchen gewusst haben", sagt Niedersachsens FDP-Fraktionsvize Jörg Bode im Gespräch mit der FAZ. Zuvor hatte der stellvertretende FDP-Fraktionschef der FDP im Bundestag, Michael Theurer, den Rückzug von Konzernchef Matthias Müller gefordert. Der VW-Chef habe seinen Konzern offensichtlich nicht im Griff und sollte endlich persönlich Verantwortung übernehmen.

"Herr Müller ist ein schlechter Krisenmanager und sollte seinen Platz räumen", fordert Theurer gegenüber dem Handelsblatt. VW brauche dringend neue Gesichter und Ideen. Bode appellierte an die Vertreter Niedersachsens im Aufsichtsrat, Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) und seinen Stellvertreter Bernd Althusmann (CDU), in der Affäre für Aufklärung und Druck zu sorgen. "Der amtierende Vorstand kann sich jetzt nicht einfach zurücklehnen und sagen, mit der Beurlaubung von Steg ist die Sache erledigt", sagt Bode. Niedersachsen ist mit einem Anteil von 20 Prozent am stimmberechtigten Stammkapital zweitgrößter Aktionär von VW. Bode weist darauf hin, dass die Versuche mit den Affen seit einiger Zeit schon Teil eines Gerichtsverfahrens in Amerika und dort ein wichtiges Thema sei. In den Vereinigten Staaten gebe es auch deswegen bis heute noch Milliardenrisiken für den Konzern. "Da glaube ich schon, dass das über Herrn Steg hinausgegangen ist", mutmaßt Bode.

Verantwortung für eine ganze Reihe von Skandalen

Müller trage inzwischen die Verantwortung für eine ganze Reihe von Skandalen, stellt Theurer klar: "Das beginnt mit dem Dieselskandal vor gut zwei Jahren und reicht bis zum aktuellen Verdacht des erneuten Einsatzes von Schummelsoftware bei den VW-Töchtern Audi und Porsche über mögliche kartellrechtliche unzulässige Absprachen bei Stahl bis zu völlig inakzeptablen Tierversuchen mit Affen." Die Vorfälle sowie die Gefahr von Fahrverboten in Innenstädten würden nicht nur der gesamten deutschen Automobilindustrie und ihren Beschäftigten schaden, sondern auch dem Standort Deutschland, den Autofahrern, Handwerkern und Selbstständigen. So könne es nicht weitergehen, rügt er. (ph)

 

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